Nachdem ich mich für einige Zeit im Hotel ausgeruht hatte, machte ich mich auf den Weg nach draußen, um eine erste Erkundungstour zu starten. Einen richtigen Plan hatte ich zu diesem Zeitpunkt noch nicht. Mittlerweile war es auch schon dunkel. Dennoch war es draußen immer noch sehr tropisch, und die Kleidung klebte sofort am Körper, sobald man nur drei Schritte unter freiem Himmel ging.
Ich dachte mir, ich laufe erst einmal in die Richtung, in der die Gebäude besonders hoch sind – das kann ja nicht ganz falsch sein. Am Anfang ging es auch noch ganz gut: Ich ging an belebten Straßen vorbei und holte mir unterwegs einen Bubble Tea. Dieser war allerdings so furchtbar, dass ich nur wenige Schlucke davon trank. Ich lief noch eine ganze Weile mit dem Becher herum, zum einen, weil ich hoffte, mich doch noch an den Geschmack gewöhnen zu können, und zum anderen, weil weit und breit keine Mülleimer zu sehen waren.
Nach und nach kam ich immer weiter von den Hauptstraßen ab. Dennoch war ich lange davon überzeugt, in die richtige Richtung zu gehen, da ich in der Ferne wieder Wolkenkratzer erkennen konnte. Ich ging noch ein gutes Stück weiter. Mittlerweile begegnete ich kaum noch Fußgängern und lief längere Zeit parallel zu einer großen Baustelle. Die ganze Zeit hatte ich jedoch die Hoffnung, eines dieser Hawker Center zu finden. In meiner Vorstellung hatte ich gedacht, alle zehn Minuten an einem dieser Center vorbeizulaufen. Dem ist allerdings nicht so. Zwar findet man viele Möglichkeiten, etwas zu essen, aber nach den bekannten Hawker Centern sollte man schon gezielt Ausschau halten oder sich direkt vom Navi leiten lassen.




Ich war mittlerweile jedoch so weit abseits, dass ich gar keine Essensmöglichkeiten mehr sah. Also schaute ich doch mal aufs Handy. Als Ziel gab ich den Singapore Flyer, das große Riesenrad, ein. Dabei stellte ich fest, dass ich in die komplett falsche Richtung gelaufen war und nun einen langen Weg vor mir hatte. Ich wechselte die Straßenseite und ging zurück. Dieses Mal lief ich tatsächlich an einem Hawker Center vorbei, in dem ich ein sehr leckeres Butter Chicken fand. Dabei stellte ich fest, dass ich mich in Little India befand.

Von meiner kleinen Mahlzeit gestärkt, machte ich mich weiter auf den Weg zum Singapore Flyer. Ich brauchte eine ganze Weile, bis ich dort ankam, da ich wie ein typischer Tourist immer wieder stoppte und Fotos machte. Doch dann kam ich dem Singapore Flyer immer näher.
Meine Erlebnisse im Singapore Flyer findet ihr in diesem Beitrag: [Hier klicken].







Nach meiner Fahrt im Singapore Flyer wollte ich mich auf den Weg zu den Gardens by the Bay machen. Von oben konnte ich mir bereits einen guten Überblick verschaffen, allerdings unterschätzte ich die Länge des Weges. Damit ich mich nicht wieder verlief, gab ich den Weg diesmal direkt ins Navi ein. Mein Bauchgefühl hätte mich zwar in die richtige Richtung geleitet, dennoch war ich froh, mich leiten zu lassen – besonders, da der Weg durch ein Einkaufszentrum führte. Selten hatte ich ein so ordentliches Einkaufszentrum gesehen: Alles wirkte makellos, und der Boden spiegelte. Es gab coole Lichtspielereien und viele Luxusgeschäfte. Auch hier gab es eine Art Hawker Center, das jedoch ebenfalls auf Hochglanz poliert war.
Da mein Butter Chicken von vorhin keine Beilagen hatte und ich wieder ordentlich gelaufen war, gönnte ich mir noch etwas zu essen. Dieses Mal wählte ich scharfes Chicken Rice, ein typisches Gericht in Singapur.








Anschließend machte ich mich wieder auf den Weg zu den Gardens by the Bay. Zwischendurch ging ich auf dem Dach des Einkaufszentrums entlang und durch das bekannte Marina Bay Sands Hotel. Nur die Schilder verrieten mir, dass ich noch auf dem richtigen Weg war.
Letztlich kam ich an. Es war jedoch schon sehr menschenleer, sodass ich mich zwischenzeitlich fragte, ob ich überhaupt noch dort sein durfte. Ich lief noch ein wenig zwischen den leuchtenden Bäumen entlang, machte mich dann aber bald auf den Rückweg, da die große Lichtershow schon vorbei war und die Anlage von Mitarbeitern aufgeräumt wurde.
Ich suchte mir diesmal einen anderen Weg zurück zum Hotel, um noch mehr von der wirklich schönen Gardens by the Bay-Anlage zu sehen. Ich beschloss, gleich wieder bei Tageslicht dorthin zu gehen.









Hier findest du meinen Beitrag zu Gardens by the Bay.
Auf dem Rückweg lief ich an einem Getränkeautomaten vorbei, der frischen Orangensaft herstellte. Ich war wirklich überrascht, wie gut dieser schmeckte. Ein schöner Ausgleich nach dem Bubble Tea. Mit dem Becher in der Hand ging es dann für mich zurück ins Hotel. Erschöpft fiel ich um kurz nach Mitternacht ins Bett.









