Bis jetzt verlief die gesamte Reise sehr reibungslos, und das sollte sich auch am Flughafen in Singapur nicht ändern. Der Flughafen war sehr leer, und so musste ich für die Einreise gar nicht anstehen. Auch mein Gepäck kam schnell an. Also machte ich mich auf den Weg nach draußen, wo bereits Taxis warteten. Ab hier wurde es dann aufregend. Ich hatte gehofft, schnell im Hotel anzukommen und mich ein wenig ausruhen zu können. Kurz nachdem ich ins Taxi gestiegen war, wurde mir recht schnell ein Problem bewusst: Kann ich mit meinem Handy bezahlen? Zwar hatte ich extra ein Revolut-Konto eingerichtet und die Karte bei Apple Pay hinterlegt, doch ich hatte kein Internet, da die Begrüßungsnachricht der Mobilfunkanbieter „Willkommen in Singapur“ noch nicht angekommen war. Also startete ich erste Versuche, mein Handy ins Netz zu bringen. Doch schnell gab es ein zweites Problem: Der Taxifahrer wusste nicht, wohin er mich bringen sollte. Dazu sei gesagt, dass das Hotel, in dem ich in Singapur untergebracht war, den Namen „30 Bencoolen“ trägt – ein Name, bei dem ich mir nichts weiter gedacht hatte. Der Taxifahrer meinte jedoch, dies sei die Adresse des Hotels, nicht der Name, und er benötige den richtigen Hotelnamen.
Ich versuchte zu erklären, dass das schon der Name des Hotels sei, aber ich konnte ihn nicht überzeugen. Parallel versuchte ich immer noch, das Internet auf dem Handy zu aktivieren. Ich wechselte schließlich zur E-Mail-App, um eine E-Mail des Hotels zeigen zu können, damit ich den Taxifahrer wirklich davon überzeugen konnte, dass es sich um den Hotelnamen handelte. Glücklicherweise fand ich schnell eine E-Mail, die auch ohne Internet sofort aufrufbar war. Das Logo und der Name des Hotels waren darin deutlich zu sehen. Doch auch das überzeugte den Taxifahrer nicht, der weiterhin darauf bestand, dass dies die Adresse und nicht der Name des Hotels sei. Mittlerweile waren wir schon auf einem Highway unterwegs. Der Taxifahrer rief parallel einen Kollegen an und diskutierte mit ihm. Ich verstand die Sprache nicht, aber es schien nicht erfolgreich zu sein.
Während ich erneut versuchte, mein Handy ins Internet zu bringen, bat mich der Taxifahrer schließlich, im Hotel anzurufen und nach dem Namen zu fragen. Zum Glück war die Telefonnummer in der E-Mail angegeben. Ich klickte auf die Nummer und hoffte, dass zumindest Anrufe möglich wären, auch ohne Internet. Zum Glück war das der Fall, und ich sprach mit dem Empfang des Hotels. Ich stellte mich kurz vor und erklärte, dass ich (hoffentlich) bald im Hotel ankommen würde. Ich stellte das Handy auf Lautsprecher, damit der Taxifahrer mithören konnte, und bat, zu bestätigen, dass das Hotel wirklich so heißt und es sich nicht nur um die Adresse handelt. Inzwischen kamen wir der Skyline von Singapur immer näher, und wir waren fast im Stadtzentrum. Etwas verwirrt von der Frage bestätigte mir die Dame am Telefon, dass das Hotel tatsächlich so heißt. Ich blickte zum Taxifahrer hinüber, der aber immer noch nicht überzeugt schien. Er gab zu verstehen, dass er selbst mit der Dame sprechen wollte. Also reichte ich ihm mein Handy. Der Taxifahrer tippte gleichzeitig auf seinem eigenen Handy herum und rief erneut seinen Kollegen an.
Den kurzen Moment ohne Handy nutzte ich, um die Skyline von Singapur zu genießen und den Augenblick zu schätzen. Gestört wurde ich allerdings von den drei Stimmen, die aus zwei Handys und dem Mund des Taxifahrers kamen, die immer noch diskutierten. Langsam verstand ich das Problem: Taxifahrer in Singapur dürfen nicht überall anhalten, und der Fahrer hoffte wohl, durch den richtigen Hotelnamen zu einer Taxiabgabestelle navigieren zu können. Er gab mir mein Handy zurück, während er weiterhin mit seinem Kollegen in einer fremden Sprache sprach. Ich bedankte mich bei der Dame vom Empfang und entschuldigte mich für die Verwirrung. Sie legte wahrscheinlich froh über das Ende des Gesprächs direkt auf. Wieder versuchte ich, das Internet zum Laufen zu bringen, denn eine Frage fiel mir erst jetzt ein: Ist es in Singapur üblich, Trinkgeld zu geben? Das konnte ich spontan nicht herausfinden.
Mittlerweile waren wir schon in der Stadt. Ich warf abwechselnd Blicke auf die Stadt und versuchte, mein Internet in Gang zu bringen. Nach einer Weile bogen wir in die Bencoolen-Straße ein. Jetzt schaute ich konzentriert aus dem Fenster, um vielleicht schon mein Hotel zu entdecken. Wenig später wurde ich in einer kleinen Sackgasse neben einer U-Bahn-Station abgesetzt. Ich zückte mein Handy und hoffte, damit auch ohne Internetverbindung bezahlen zu können, aber das funktionierte leider nicht. Zum Glück funktionierte meine HASPA-Karte problemlos, und ich konnte zumindest die Fahrt bezahlen (Trinkgeld gab ich auf gut Glück nicht). Beim Aussteigen aus dem Taxi konnte ich die Straße weiter unten bereits mein Hotel sehen. Ich nahm meine Koffer aus dem Auto und setzte meinen Rucksack auf. Der Taxifahrer deutete noch einmal in die falsche Richtung und sagte, ich müsse dorthin. Da ich einfach nur weg wollte und keine Diskussion mehr führen wollte, bedankte ich mich und lief in die falsche Richtung. Ich wartete, bis der Taxifahrer wegfuhr, drehte dann um und lief in die richtige Richtung zu meinem Hotel. Mit meinen drei Koffern und dem Rucksack auf dem Rücken war ich sehr froh, endlich im klimatisierten Empfangsbereich meines Hotels angekommen zu sein. Obwohl die Strecke nicht lang war, kam ich mit dem ganzen Gepäck und dem tropischen Klima schnell ins Schwitzen.
Im Hotel ging ich sofort zur Rezeption und checkte ein. Ich dachte mir, dass das Bezahlen jetzt kein Problem mehr sein sollte, da ich im Hotel ja WLAN haben würde und somit Internetzugang. Das Problem war allerdings, dass der WLAN-Zugang erst nach der Bezahlung ermöglicht wurde. Außerdem meinten sie, dass nur physische Karten akzeptiert würden, nicht die Karten auf dem Handy. Schade, denn die Karte auf meinem Handy hatte ich extra mit Singapur-Dollar aufgeladen, um Umrechnungsgebühren zu vermeiden. Doch auch hier rettete mich meine HASPA-Karte zum zweiten Mal. Ich erhielt meine Zimmerkarte und konnte mich endlich etwas ausruhen.
Ich meldete mich im WLAN an und googelte sofort, wie es mit Trinkgeld in Singapur aussieht. Glücklicherweise ist es in Singapur nicht üblich, Trinkgeld zu geben, und ich hatte den Taxifahrer nicht verhungern lassen.





